Merkurtransit
Am 7. Mai 2003 richteten sich viele Teleskope auf die Sonne: Zwischen 7:11 und 12:33 Uhr MESZ schob sich der Merkur über
die Sonnenscheibe. Ich hatte das Glück, mit meinem Teleskop bei nahezu wolkenlosem Himmel auf einem Flachdach der
Technischen Universität Darmstadt die Sonne zu beobachten. Es war meine erste Sonnenobservation und ich verwendete dazu
die Projektions- methode.
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Aufnahmetechnik
Zur Konservierung meiner Beobachtung gibt es prinzipiell die Möglichkeit, sie auf dem Schirm abzuzeichnen. Da der Schirm
mit dem Teleskop wegen der Nachführung verbunden ist, kann dies nicht erschütterungsfrei geschehen. Die Positionen von
Sonne inklusive Planet verschieben sich bei der ersten Berührung des Schirms.Versucht man das Bild auf dem Schirm zu
fotografieren, tritt die nächste Schwierigkeit auf.
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Ohne optische Hilfsmittel ist es grundsätzlich nicht möglich, die
Kamera senkrecht zu dem Schirm auszurichten: Die Sonne wird zu einer Ellipse verzerrt. Bei digitalisierten Bildern lassen
sich die Aufnahmen mit Hilfe eines Grafikprogramms entzerren.
Meine BeobachtungenDas Bild, das um 11:15 Uhr MESZ entstand (Abb. 13), ist ziemlich rund und
hat eine relativ gute Auflösung. Hier im Text präsentiere ich Ihnen das Bild relativ klein. Wenn Sie den Merkurtransit
genauer ansehen wollen, so erhalten Sie beim Mausklick auf das Bild eine neue Seite mit der großen, Bildschirm füllenden
Ausgabe (Dateigröße ca.160 KB). Bilddaten: Blende = 8, t= 1/1600 sec, Brennweite 7mm, kein Weißabgleich,
Bildgröße 1360 x 1024.
Man erkennt zunächst nahe dem Mittelpunkt einen großen
Sonnenfleck (1). Merkur findet man im oberen Viertel als kleines schwarzes Scheibchen (2).
Am linken Rand des Bildes, leicht unterhalb des Sonnenmittelpunktes, kann man noch 2 weitere Sonnenflecken (3 und 4)
entdecken. Bemerkenswert fand ich die Größenverhältnisse: Bei dem ca. 0,5 mm durchmessenden Scheibchen handelt es
sich um einen Planeten mit einem Durchmesser von 4800 km. Das sind 2/5 des Erddurchmessers.
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Abb. 13: Merkurtransit am 07. Mai 2003 um 11:15 uhr MESZ
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An diesem Vormittag
fotografierte ich den Merkur zu mehreren Zeiten. An Hand der Bilderzusammenstellung (Abb. 14) kann man die Bewegung
des Planeten nachvollziehen. Auch hier können Sie sich eine vergrößerte Ausgabe durch Anklicken ansehen
(Dateigröße ca. 100 KB).
Abb. 14 : Merkur vor der Sonne, 07. Mai 2003
Auf Grund der Abbildungsgesetze stellt das Teleskop alle Bilder
seitenverkehrt dar und Merkur zieht in der Projektion im unteren
Viertel an der Sonne vorbei. Eine Spiegelung stellt die Verhältnisse
wieder richtig dar. Lesen Sie weiter: Bestimmung des Sonnendurchmessers
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